Historie

Wir gehören zu den weltweit führenden Herstellern von Hebezeugen im Schwergutbereich

Doch das waren wir nicht immer. Tatsächlich beginnt die Geschichte unserer Firma im Jahr 1852 mit einer einzelnen Drechselbank, in einer Werkstatt in Elmshorn.
Elmshorn, das war damals nicht die moderne 50.000 Einwohner-Stadt wie wir sie heute kennen. Tatsächlich war es nicht mal eine Stadt, sondern nur ein „zunftfähiger Flecken“. In den Augen der damals noch dänischen Verwaltung also nur etwas mehr als ein größeres Dorf. Doch Elmshorn lag geografisch gut: Hier nämlich führte der „Ossenpad“, der Ochsenweg, entlang. Ein Jahrhunderte alter Handelsweg, auf dem ursprünglich Rinder aus dem Norden entlang getrieben wurden, um auf dem Markt in Hamburg verkauft zu werden. Und da die in die Elbe mündende Krückau damals noch nicht verschlammt und deshalb von großen Schiffen befahrbar war, trafen hier Angebot und Nachfrage zusammen.

Tatsächlich war der Elmshorner Hafen ein bedeutender Umschlagplatz, zumal hier auch die Segler der dänischen Wal- und Robbenfänger-Flotte anlegten, um nach ihren langen Grönlandfahrten neu ausgerüstet und repariert zu werden. In den vier Werften der Stadt herrschte Hochbetrieb. Gebaut wurde in Holz, geschickte Handwerker immer gesucht.

Einer von ihnen war der Drechslermeister Hinrich Wilhelm Mohr. Sein Vater hatte einen Frachtensegler, mit der Schifffahrt kannte er sich daher aus – und wusste, welches die mit am stärksten reparaturanfälligsten Teile eines Schiffes waren: die Blöcke und die darin laufenden Rollen der Takelage. „Das kann ich besser!“, sagte er zu sich selbst und kaufte ein Haus in der Elmshorner Hafenstraße. Oben wohnte die Familie, unten richtete er sich eine Werkstatt ein. Sein wichtigstes Werkzeug: eine über Tretpedale angetriebene Drechselbank.

Hinrich Wilhelm Mohr

Mohr war ein Perfektionist und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis der Ausdruck „Mohr-Block“ unter den Schiffern für langlebige Qualität und fehlerfreies Handwerk stand. Die aus Holz gedrechselten Seilscheiben sassen so passend in ihren Gehäusen, dass die Arbeit mit ihnen buchstäblich reibungslos lief. Außerdem waren sie stabiler und langlebiger als die der Konkurrenten.

Als er den Betrieb 1892 an seinen Sohn Hinrich Christian Mohr übergab, standen auf der Kundenliste nicht nur Reeder und Werften aus Hamburg, auch die Ostseehäfen von Apenrade bis Königsberg bestellten die von ihnen benötigten Blöcke in Elmshorn.

Was die Familie Mohr über alle Generationen auszeichnet war - neben dem unternehmerischen Talent, einem Gespür für die Bedürfnisse der Kunden und der Begeisterung für gutes Handwerk - die Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen. Kurz nachdem Nikolaus Otto 1877 die Produktion seines Gasmotors angefahren hatte, ließ Mohr einen installieren, um künftig maschinell zu fabrizieren. Diskutierten andere noch über die Vorteile von Blöcken aus Eisen, richtete Mohr eine Schmiede ein, um den Wünschen der Kunden nach immer stärkerem Ladegeschirr gerecht zu werden. Bei Mohr stand einer der erste Luftdruckhämmer Deutschlands, und bereits in den 40er-Jahren besaß die Firma alles, was man zur Stahlbearbeitung brauchte: Bohrmaschinen, Stanzen, Scheren, Metall-Drehmaschinen und verschiedene Schmiedeaggregate.

Investition in Menschen und Technik


Komplizierte Aufträge sah man als Herausforderung: 1948 wurden die ersten mehrscheibigen Blöcke mit einer Nutzlast von 50 Tonnen gebaut – damals ein Rekord! Und es blieb nicht der Einzige: 1977 lief bei der Lühring-Werft in Brake das Schwergutschiff „Gloria Virentium“ vom Stapel. An Deck: zwei Krane mit einer Gesamthebekapazität von 800 Tonnen. Blöcke und Traversen für das damals „stärkste Schiff der Welt“ stammten von Mohr.

Heute sitzt Mohr Hebetechnik (das Unternehmen wurde 1989 umfirmiert) in Horst, Luftlinie etwa zehn Kilometer entfernt von Hinrich Mohrs erster Werkstatt in der Elmshorner Hafenstraße. Vieles hat sich seither verändert: Die Märkte sind größer geworden, die Ansprüche der Kunden gewachsen. Die Öl- und Gasindustrie, der Offshore-Windanlagenbau … – überall lautet das Motto: höher, größer, schwerer. Der Wunsch nach Hebekapazitäten von mehreren Tausend Tonnen ist heute keine Seltenheit mehr.

Wir sind für die Zukunft gerüstet: Die letzten aus Holz gefertigten Blöcke wurden 1958 für das Segelschulschiff der Bundesmarine, die Gorch-Fock, gefertigt. Heute ist MHT ein moderner Stahlbaubetrieb, mit einem branchenweit außergewöhnlich guten Ruf in Sachen Fertigungs-Know-How und Produktionsmöglichkeiten. Und auch wenn die Familie Mohr heute nicht mehr in der Geschäftsleitung sitzt, so vertreten wir noch immer ihre alten Werte: die Liebe zu gutem Handwerk und Qualität, die Offenheit gegenüber dem Fortschritt und den Mut, neue Herausforderungen anzunehmen.

Ansprechpartner

Brandt
Geschäftsführer

Christian Brandt

Kühn
Leiter Vertrieb

Thomas Kühn

Konstrukt
Leiter Konstruktion

Arno Grüß

Scholz
Leiter Materialwirtschaft

Thomas Scholz